Haustiere gewissenhaft & konsequent aussetzen!

Veröffentlicht am 13. Januar 2022 um 17:47

Ob du es mir glaubst oder nicht, es überhaupt wahrhaben möchtest, jeder von uns hat mindestens ein persönliches Haustier. So hast du eins, dein Nachbar eins und ich auch. Und ganz ehrlich wir lieben unsere Haustiere, wir füttern sie, wir streicheln sie und wir sind sehr sorgfältig im Umgang mit Ihnen. Sodass wir grundsätzlich eine positive Resonanz und Dankbarkeit erwidert bekommen.


Und dennoch nerven diese Haustiere ungemein!!!

Heute möchte ich dir über mein persönliches Haustier berichten, wie es mich zur Weißglut brachte und ich es letztendlich vollkommen legitim, gesetzeskonform, aber durchaus konsequent ausgesetzt habe.
Ich darf dir vorstellen: Hugo, Hugo mein EX-Haustier,
Rasse: innerer Schweinehund.

Es war einmal wieder so weit. Trotz der Akkordpflege in unserer Gesundheitsfabrik begann die Mitte meines Körpers sich auf irgendwie mysteriöse Art und Weise in einer gewissen runden Form auszudehnen.. In Kurz ich bin fünf Kilo runder geworden.

Höre  hier den Text als Podcast 

Da das mit meiner Lebensbiografie gar nicht so einfach zu tolerieren ist, dachte ich, jetzt ist es an der Zeit, mit Sport zu beginnen. Und zwar jetzt sofort und auf der Stelle. Also, rein in den Jogginganzug und die Turnschuhe und dann losgelaufen.

Doch als ich an meinem Sofa vorbeikam, lag Hugo dort, zurechtgemacht wie die größte Verführung aller Zeiten und  signalisierte unmissverständlich, du kannst doch jetzt nicht mit dem Joggen beginnen. In lasziver Haltung verdeutlicht er mir, dass er bereits das koffeinhaltige Kaltgetränk, Chips und Schokolade bereitgestellt habe. An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass Hugo auch direkt mein Lieblingsfilm angestellt hat, was natürlich zum Extremcouching verführte. - Dieses Miststück.

Doch ich wusste genau, wenn ich jetzt 5 Minuten Chips esse habe ich mindestens weitere fünf Kilo auf der Waage für fünf Jahre meines Lebens. Aber Hugo war sich seiner Sache so sicher und wusste sämtliche Register zu ziehen, dass ich mindestens genauso schnell auf dem Sofa lag wie ich in die Jogginghose gesprungen bin. Habe ich eigentlich erwähnt, wie sehr wir unsere Haustiere lieben?

Nach einem erfolgreichen vierstündigen Aufenthalt auf der Couch beschloss ich dann ins Bett. Dieses Boot sich ja förmlich an, denn ich war ja schon relaxed, dann konnte der relaxte Zustand auch übergangslos in den wundervollen Nachtschlaf übergehen. Als ich mich am nächsten Morgen wieder fertig machte, um in die Gesundheitsfabrik zu gehen, plagt mich das schlechte Gewissen.

Nach Feierabend beschloss ich dann, so geht es nicht weiter, Hugo muss einfach weg. Gesagt, getan, nahm ich Hugo direkt als ich nach Hause kam an die Leine, packte ihn ins Auto, fuhr 100 Kilometer über die Autobahn, um einen sicheren Abstand zu haben, Hugo auszusetzen und dass er den Weg garantiert nicht zurückfindet.

Aber wie bekannt sind Schweinehunde äußerst kreativ, pfiffig und abgeklärt. Da es Hochsommer war hatte ich gar nicht bemerkt, dass ich das Rückfenster offen gelassen habe. Hugo hat sich von der Befestigung los, machte einen Satz durch das Fenster direkt auf die Rückbank. Und ich Trottel habe es gar nicht bemerkt. Wir fuhren nach Hause und wer lag als Erstes auf dem Sofa? Hugo!

Natürlich kann man sich jetzt die Steigerung der Präsentation auf dem Wohnzimmertisch verstellen. Hugo musste natürlich alles tun, dass er bleiben darf und mir das Abnehmen und den Sport machen deutlich vermiesen konnte. So brach der Tisch zusammen, mit dem besagten koffeinhaltigen Kaltgetränk, Orangenlimonade, Tee, Chips, Flips, Schokolade und jegliche Form von Weingummi. Wie heißt es so schön? Wer kann dazu schon Nein sagen.

Nun genoss 14 Tage mit Hugo und zusätzlichen 2 kg auf der Waage. Das war der Zeitpunkt, dass ich beschloss dem ein Ende zu bereiten. Wie gelernt setzte mir ein konkretes Ziel, realistisch, zeitnah und durchführbar um Hugo loszuwerden. Attraktiv war es sowieso. Als der Zeitpunkt gekommen war, fuhr ich unaufgeregt von der Arbeit nach Hause, nahm meinen inneren Schweinehund Hugo an die Leine, fuhr zum nächsten Supermarkt und setzte ihn dort aus. Ich dachte, das ist ein guter Ort für die Aussetzung. Hugo kann dann direkt für seinen Retter und neues Herrchen umgehend einkaufen gehen. Für herrlich kleine Bestechungsversuche ist Hugo ja ausgezeichnet gewappnet, so wird sein Retter bestimmt auf das wohlgesonnen sein und die liebevollen, treuen Kulleraugen hereinfallen. Eine echte Chance für mich.

So sollte es sein und so habe ich es auch gemacht. Ich darf sagen ich war erfolgreich und jedes Mal, wenn ich die Jogginghose anziehe, um Kufen zugehen, sehe ich Hugo mit seinem neuen Herrchen gemütlich vor dem Fernseher sitzen. Ich winke freundlich den beiden zu und freu mich, dass ich es geschafft habe mich von Hugo und 7 kg getrennt zu haben.

Innere Schweinehunde sind die einzigen Haustiere, welche man aussetzen darf!

Sicherlich gibt es einige Möglichkeiten Scheinhunde loszuwerden. Einige sind aufwändiger, einige weniger. Manchmal hilft es einfach mehr Motivation aufzubauen, für das was man erreichen möchte. Dann legen sich manchmal die inneren Schweinehunde von selbst ins Körbchen.

Wie wäre es jetzt mit ein wenig Motivation?

Bleiben wir doch bei unserem Beispiel, so würde ich ein kleines bisschen und ein bisschen mehr Motivation aufbauen als, dass ich mein Ziel erreiche und Hugo im Körbchen verschwindet.

Schritt 1
Ich überlege genau, was ich erreichen möchte, also im Prinzip fünf Kilo beziehungsweise sieben Kilo abnehmen. Dann überlege ich, wie sieht denn ein inneres Bild dazu aus, wenn ich diesen Zustand erreicht hätte? Dieses Bild gestalte ich dann so, dass es unheimlich attraktiv und anziehend für mich wird, es reicht oftmals schon, die Farben intensiver, freundlicher oder heller zu gestalten. Stelle es dir vor, und zwar genau so, als ob du dieses Bild direkt und wirklich jetzt in diesem Moment erleben würdest.

Jetzt rechne einmal eine kleine Rechenaufgabe oder überleg dir, was du heute zum Frühstück gegessen hast, dadurch separierst und distanzierst du dich von dem ersten Bild.

Schritt 2
Jetzt überlegst du dir, welche Aufgabe du erfüllen musst, um dein Ziel zu erreichen, nämlich Sport zu treiben, um abzunehmen. In meinem Falle könnte auch das du Hugo, der auf dem Sofa liegt hilfreich sein, die Demotivation für den Sport deutlich zu machen. Dieses Bild siehst du so als ob du jemanden beobachtest, der diese Aufgabe ausführt.

Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle einmal, ob du wirklich mehr Motivation möchtest, um Hugo ins Körbchen zu schicken und um Sport treiben zu können, zu wollen und zu dürfen. Wenn es einen inneren Widerspruch gibt, dann hol dir was Leckeres aus dem Kühlschrank und geselle dich zu Hugo, denn dann ist vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt.

Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle einmal, ob du wirklich mehr Motivation möchtest, um Hugo ins Körbchen zu schicken und um Sport treiben zu können, zu wollen und zu dürfen. Wenn es einen inneren Widerspruch gibt, dann hol dir was Leckeres aus dem Kühlschrank und geselle dich zu Hugo, denn dann ist vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt.

Schritt 3
Jetzt stelle dir das zweite Bild vor, das Bild deiner Aufgabe, wie du demotiviert Sport treiben möchtest.

Nun gibt es aber das wundervolle attraktive erste Bild, das Ziels welches du erreichen möchtest. Dieses legst du hinter das zweite Bild, das, das attraktive Bild von dem demotivieren den Film überdeckt wird.

Mache jetzt im Zentrum des Bildes, welches das schöne Bild überdeckt, ein kleines Loch. Ein Loch zu groß, dass du ein bisschen von dem schönen Bild durchscheinend siehst.

Wie bei einer Kameralinse öffnest du jetzt das Objektiv und das schöne Bild scheint vollständig durch und sofort, in einem für dich angenehmen Tempo, schließt du die Linse wieder.

Dieses Procedere wiederholst du 3–6 Mal in deinem Tempo, aber ziemlich zügig hintereinander. Das hat zur Folge, dass die Motivation steigt und zu mindestens das Schweinehund-Bild ein wenig an Kraft verliert
, du solltest jetzt ausreichend Motivation haben Sport zu treiben.

Diese kleine Übung kannst du überall anwenden, wo du mehr Motivation brauchst. Motivation für Tätigkeiten, die du nicht gerne durchführst, die aber durchaus notwendig sind. Manche motivieren sich über diesen Weg, ihre Steuerklärung zu machen. Du hast mit dieser Übung die Chance deine Gefühle gegenüber der Tätigkeit verändern, natürlich nur, wenn du dich kongruent dafür entschieden hast und bemerkst, dass diese Aufgabe wichtig ist zu tun.

 

Im NLP heißt das Format Praline-Format oder Govida-Chocolate, was ja eigentlich eher zu unserem Schweinehund passt. Also aufgepasst, dass Hugo nicht auf dem Sofa liegt und statt mit Chips jetzt mit Pralinen winkt.

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Aufbau von Motivation und viel Freude bei dem was sie mit sich bringt.


Ach so, wenn du wie ich ein echter Tierfreund bist setzt du ausschließlich deinen eigenen inneren Schweinehund vor die Tür und keine echten lebende Haustiere. In meinem Modell der Welt wäre es verwerflich echte Tiere auszusetzen!

www.peta.de

© Volker Wittler 10.01.2022

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